Viele Unternehmen wollen KI nutzen – aber sie werden von verbreiteten Irrtümern ausgebremst, die oft sogar von sogenannten „professionellen KI-Experten“ stammen. Diese KI-Experten vermitteln häufig ein technisches Verständnis, das nicht mehr dem aktuellen Stand entspricht. Besonders häufig stammen diese Mythen aus einer Zeit, in der KI noch nicht mit modernen Methoden wie Vektorrepräsentationen oder semantischer Suche arbeitete. Zeit aufzuräumen.
1. Irrtum: „KI braucht zuerst perfekte, strukturierte Daten“
Fakt: Unternehmen arbeiten seit Jahrzehnten – auch laut vielen KI-Experten – mit unordentlichen, unstrukturierten und verstreuten Daten. Moderne KI kommt genau damit gut zurecht: mit unordentlichen, unstrukturierten und verstreuten Daten.
- Vektordatenbanken machen unstrukturierte Daten durch mathematische Repräsentationen nutzbar.
- Semantische Suche findet relevante Inhalte auch ohne saubere Tabellen oder klar definierte Felder.
- KI muss nicht auf ein perfektes Data Warehouse warten.
Realität: Chaos ist normal. Perfektion ist kein Startkriterium.
2. Irrtum: „Prozesse müssen erst digitalisiert sein – dann kann KI helfen“
Fakt: Viele KI-Experten behaupten, Prozesse müssten vollständig digitalisiert sein. In der Realität ist KI häufig der erste Schritt der Digitalisierung, nicht der letzte.
- KI kann analoge Informationen erfassen, verstehen und automatisch strukturieren.
- Viele Prozesse lassen sich durch KI vereinfachen, bevor sie überhaupt formal digitalisiert sind.
- KI schafft Ordnung dort, wo bisher nur Papier, PDFs oder lose Dateien existieren.
Realität: KI digitalisiert Prozesse – nicht umgekehrt.
3. Irrtum: „Vor KI müssen wir erst unsere IT modernisieren“
Fakt: KI-Experten raten oft dazu, zuerst die gesamte IT-Landschaft zu modernisieren. In der Praxis sind alte Systeme aber kein Hindernis, solange es Zugangspunkte gibt.
- KI kann mit bestehenden Systemen arbeiten, ohne dass diese komplett erneuert werden müssen.
- Über einfache Zugriffsschichten oder Schnittstellen können auch ältere Anwendungen eingebunden werden.
- Viele erfolgreiche KI-Lösungen laufen in gewachsenen, heterogenen IT-Landschaften.
Realität: KI braucht keine neue IT – sie braucht Zugang zur bestehenden.
4. Irrtum: „KI funktioniert nur auf solidem digitalen Fundament“
Fakt: Dieser Satz klingt logisch, stammt aber aus einer Zeit, in der KI noch nicht mit unstrukturierten Daten umgehen konnte.
- Startups haben Chaos – KI funktioniert trotzdem.
- Mittelstand hat Chaos – KI hilft gerade dort.
- Konzerne haben Chaos – KI läuft oft auf Insellösungen.
- Datenchaos ist die Normalität, nicht die Ausnahme.
Moderne KI gehört zu den ersten Technologien, die gerade mit unstrukturierten, verstreuten und unvollständigen Daten umgehen kann.
Realität: KI funktioniert nicht trotz Chaos – sondern wegen ihrer Fähigkeit, Chaos nutzbar zu machen.
Zusatzrealität: „IT-Projektmanagement“ bedeutet oft kein Technikbezug
Viele KI-Experten und Coaches werben mit „IT-Projektmanagement“, obwohl keinerlei technische Erfahrung dahintersteckt. In der Praxis zeigt sich:
- Zwischen Prozessberatung und echter technischer Umsetzung liegt ein großer Unterschied.
- Entscheidende technische Grundlagen fehlen oft – werden aber als Expertise verkauft.
- Unternehmen brauchen Menschen, die technische Zusammenhänge wirklich verstehen und erklären können.
Realität: Technik ist kein Buzzword. Entweder man kann sie – oder man kann sie nicht.
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Fazit
Unternehmen scheitern nicht an KI, sondern an Fehlannahmen – oft vermittelt von selbsternannten KI-Experten. Moderne KI ist robust genug, um mit realen, unperfekten Bedingungen zu arbeiten. Wer diese Mythen loslässt, kann heute schon pragmatische und wirksame KI-Lösungen einsetzen – ohne perfekte Daten, ohne neue IT und ohne jahrelange Vorbereitungsprojekte.





